Nebraer Weinhoheiten

Voraussetzung für die Etablierung einer örtlichen Weinprinzessin ist neben einer einschlägigen Pflege der Rebkultur vor Ort auch ein passender Rahmen um die Krönung und die Feierlichkeiten wirkungsvoll in Szene zu setzen. Da Nebra kein Stadtfest feierte, begann man auf Initiative und Wirken von Frau Sabine Reich, der damaligen Bürgermeisterin, Mitte der 90er Jahre ein eigenes Weinfest auf die Beine zu stellen. Frau Reich ist es auch zu verdanken, dass nach der politischen Wende wieder der Schlossberg und nach und nach angrenzende Flächen aufgerebt wurden und Nebra sogar als Ausgangspunkt in die zur Eröffnung anstehenden "Weinstraße SAALE-UNSTRUT" aufgenommen wurde.

Sehr bescheiden wurde zum 2. Weinfest Grit Wurzbacher zum "Rebläuschen" gekrönt, da man auf Grund des Neuanfangs mit 14 ar gegenüber den "Weinhochburgen" im Anbaugebiet nicht so vermessen erscheinen wollte. Es half aber nichts, denn der damalige Weinbaupräsident Siegfried Boy und amtierende Lokalpolitiker "drängten" darauf, dass dem Weinlaubkranz alsbald eine Krone folgen möge, was dann 1997 auch geschah.

Mit der Coronation von Jenny aus Nebra zum Weinfest in Reinsdorf 2015 ging die Ära einer eigenen Prinzessin für Nebra zu Ende. Ab dann übernahm Reinsdorf die Bestellung der Prinzessinen für Nebra dankenswerterweise mit, da aus Kosten- und Organisationsgründen 2014 mit der 20. Auflage das warscheinlich vorerst letzte stadteigene Weinfest in Nebra gefeiert wurde. Die Reinsdorfer lassen es zwar nicht groß raushängen, aber die Freude "über" Nebra ist bei jedem Weinfest dort zu spüren. Uns bleibt nur das Beste draus zu machen und die amtierende Prinzessin so oft wie möglich für Nebra zu nutzen.

Auf Grund von mangelnden Bewerbungen durfte Jenny dann über ihre zwei "Amtsjahre" hinaus noch ein drittes Jahr "gebieten", da erst 2018 mit der langjährigen Reinsdorfer "Traubenprinzessin" Jennifer wieder eine herangewachsene Anwärterin bereit stand. Sie durfte ihre "Amtszeit" verdoppeln, denn auf Grund von CORONA fand kein Weinfest statt. In Reinsdorf sieht man das aber auch nicht so eng mit der Dauer von Amtszeiten der Weinprinzessinnen, denn da wusste man immer schon flexibel zu sein.